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"Für
wen gehst du?"
Eine der chassidischen Geschichten, die Martin Buber gesammelt hat, erzählt
eine denkwürdige Begegnung des Rabbi Naftali aus Ropschitz. In dieser Stadt
beauftragten die Reichen, deren Häuser einsam oder am Ende des Ortes lagen,
Wächter, um nachts ihren Besitz zu schützen. Als Rabbi Naftali eines späten
Abend am Rande des Waldes spazieren ging, begegnete er einem der Wächter:
"Für wen gehst du?" fragte ihn der Rabbi.
Der Wächter nannte den Namen seines Auftraggebers, fügte aber die Gegenfrage
hinzu: "Und für wen geht Ihr, Rabbi?" Das Wort traf den Gelehrten wie ein Pfeil.
"Noch gehe ich für niemanden!", stammelte er. Lange schritt er schweigend neben
dem Wächter einher. "Willst du mein Diener werden?" fragte er endlich.
"Das will ich gern", antwortete jener, "doch was habe ich zu tun?"
"Mich zu erinnern", sagte der Rabbi.
Gedanken zu dieser Geschichte:
Unsere Fragen sind oft: Wohin gehen wir? Wie sieht unsere Zukunft aus? Was sind
die tragenden Bausteine für eine KAB, die auch morgen noch attraktiv und zukunftsfähig
ist?
"Für wen gehst du?" Diese Frage stellt der Wächter nicht nur dem Rabbi, sondern
auch aus. "Für wen gehst du? Für wen gehen wir als KAB?"
Als KAB haben wir einen Auftrag, eine Sendung: Im Namen des rettenden Gottes
für die Würde des Menschen einzustehen und für soziale Gerechtigkeit Flagge
zu zeigen.
Wo wird das bei uns sichtbar?
Albin Kräemer
KAB-Bundespräses |