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Aktionskreise der KAB Lebendige Zellen in der verbandlichen Arbeit Zu
den Vorschlägen Lebendiges Evangelium 2003 Thematische
Anregungen
und eine Auswahl
von Bibelstellen
zum Lebendigen Evangelium erhalten die Gruppen in den halbjährlich
erscheinenden Arbeitsheften. Ein Exemplar ist kostenlos bestellbar - Hier eine Kurzbeschreibung: Regelmäßig treffen sich im
Aktionskreis Frauen und Männer, um die Ereignisse im Leben zu betrachten
und Gottes Wirken zu suchen. Zugegeben, es ist schon manchmal schwer, bei
Schicksalsschlägen noch einen „göttlichen Sinn“ darin zu finden. Die
Betroffenheit ist in den kleinen Gruppen jedoch näher und stellt andere
Fragen wie z.B. „habe ich den Glauben richtig weitergegeben? Welche
Erfahrung mache ich mit der Lebensgeschichte meiner Familie? Der Aktionskreis trägt den einzelnen
und ist eine aktive Lebensform der KAB. In diesen Gemeinschaften darf
jeder die Wertschätzung seiner Persönlichkeit erfahren. In solchen
Zellen der Hoffnung wächst das Einfühlungsvermögen der Menschen vor
allem für jene, die übersehen, an den Rand gedrängt und ausgenutzt
werden. Aus der gemeinsamen Reflexion des Lebens im Licht des Evangeliums
reifen Mut und Motivation zur Aktion. Die Homepage: http://www.kab-augsburg.org/aktionskreise.htm Bibelstellen zum Lebendigen Evangelium im Aktionskreis
im Arbeitsheft 2/2002 AK-Bibelstellen
07 - 12 / 2002 Der im letzten Heft begonnene Versuch,
Textstellen zum Lebendigen Evangelium in Beziehung zu den aufgegriffenen
Themen zu bringen, wird in dieser Ausgabe weitergeführt. Sie können das
Lebendige Evangelium zum Thema passend an einem Abend behandeln oder auch
als eigenen Schwerpunkt für das Treffen vorsehen. Dies bleibt selbstverständlich
Ihre Entscheidung. Die Redaktionskonferenz ist dankbar für
Ihre Rückmeldungen. Nachfolgend sind die Bibelstellen genannt, die im
Arbeitsheft 2/2002 näher erläutert sind.
Erarbeitet
von Pfarrer Walter Schmiedel, Friedberg-Stätzling, KAB-Diözesanpräses
Wolfgang Miehle, Augsburg, Gemeindereferentin Regina Wühr, Augsburg und
KAB-Sekretär Alfred Brendle, Augsburg. Hinweis:
Suchen.
Und finden. - können Sie auch die Bibel im Internet. Z.B.: Seit
März 2001 erscheint die Net-Bibel-Speyer in einem Projekt des Seelsorgeamtes
der Diözese Speyer in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirche der
Pfalz. Monatlich wird ein Schrifttext vorgestellt, ausgelegt und
aufbereitet. Sie finden die Net-Bibel über die Homepage, dann link: www.kath.de/bistum/speyer/
oder direkt: www.bistum-speyer.de/nbs/archiv/ Erarbeitet wurden die Bibelstellen von Pfarrer Walter Schmiedel, Friedberg, iösesanpräses Wolfgang Miehle und Alfred Brendle, Augsburg. Lebendiges
Evangelium 2003 1.
Abrahamskindschaft als Anspruch und Modell (Zum Thema: Kein Weltfriede ohne Religionsfriede - Die
Verantwortung der Religionen für den Frieden) Lk 3,1-14 Die
drei großen Offenbarungsreligionen - andere Weltanschauungsformen seien
hier einmal außer Acht gelassen - kennen alle die Gestalt des „Vaters
Abraham". S. z.B. für das Judentum im Talmud, Traktat Bawa batra 91
a/b: „Und Raw Chanan, Rawas Sohn, sagte, Raw habe gesagt: An eben dem
Tage, da Abraham, unser Vater, von der Welt verschied, stellten sich
alle Großen der Völker der Welt in einer Reihe auf und sagten: Wehe der
Welt, die ihren Lenker verloren hat, und wehe dem Schiff, das seinen
Steuermann verloren hat!" [Zit. Der Talmud. Ausgewählt, übersetzt
und erklärt von R. Mayer, München 61992] S. z.B. für den
Islam im Koran, Sure 2,124: „Und als Abraham von seinem Herrn durch
Gebote, die er erfüllte, geprüft ward, sprach Er: »Siehe, Ich mache
dich zu einem Imam für die Menschen.« Er sprach: »Und von meiner
Nachkommenschaft?« Er sprach: »Meinen Bund erlangen nicht die
Ungerechten.«" [Zit. Der Koran. Aus dem Arabischen übersetzt von M.
Henning, Stuttgart 1991] Hinweise zum Text: Johannes
der Täufer wird beim dritten Evangelisten unter Bezugnahme auf die atl.
Botschaft des Jesajabuches (Lk 3,4f = Jes 40,3-5) als Wegbereiter für
„das Heil, das von Gott kommt" eingeführt, weniger als Vorläufer
Jesu im Unterschied zu Mattäus (vgl. Mt 3,2 mit 4,17). V
3: Verkündigungsinhalt ist die Umkehrtaufe. Es geht um ein
Zeichen für die Selbstverpflichtung zur Lebensänderung im Sinne einer
Lebensbesserung. V 7: Letzter Maßstab ist die Verantwortung vor Gott
(„Gericht"). V 8a: „Früchte der Umkehr" werden mit
Beispielen (s. W 10-14) belegt. Es geht um Gerechtigkeit und Solidarität. V
8b: Die „Abrahamskindschaft" kann und darf nicht
exklusiv verstanden werden. Sie gilt nicht einem bestimmten „Volk"
(Lk 3,7) oder einer auserwählten Religionsgemeinschaft. Vgl. auch V 6! Fragen
zum Lebendigen Evangelium:
· Was ist für unseren Umgang mit anderen Kindern Abrahams gefordert? Wo sind wir und die anderen Religionen gleichermaßen angesprochen? Welche Gefahren entstehen, wenn ich die Abrahamskindschaft ausschließlich für mich in Anspruch nehme und sie anderen abspreche?
Empfehlung: Lektüre zum
Kennenlernen des biblischen Abrahamsbildes. Lies z.B. Gen 12f;15-18;22; Röm
4; Hebr 11,1f.8-19. 2.
Nur 1 Jahr der Bibel? (Zum
Thema: Suchen. Und Finden.2003 - Lebendiges Evangelium im Jahr der Bibel) Lk
1,1-4 In
diesem Vorwort zu seinem Doppelwerk (Evangelium und Apostelgeschichte)
gibt uns der Verfasser „Lukas" einen Einblick in seine Arbeitsweise
wie in das Entstehen der Bibel. V
1: Der
Verfasser „Lukas", der sich auffallenderweise selbst nicht
nennt(!), steht vorsichtig kritisch den „vielen" gegenüber, die
ihre Berichte über das Jesusereignis erstellt haben; vgl. V 3. V
2: „Überlieferung"
bezieht sich auf die mündliche, später schriftliche Weitergabe der
„Augenzeugen" (gemeint sind in Ik. Vorstellung die
„Apostel": vgl. Apg 1,21f; 10,39; 13,31), die als „Diener des
Wortes (Gottes = Christi)" (vgl. Apg 6,4) fungieren. VV
3f: geben
Verfahrensweise und Ziel des Lukas an. Über
die historische Gestalt des Theophilus (auch Apg 1,1), der als konkreter
Adressat dient, ist nichts Näheres bekannt. Er dürfte als wichtige Persönlichkeit
wohl für die Verbreitung des Werkes gesorgt haben. Fragen
zum lebendigen Evangelium:
3.
Andere Wege suchen (Zum
Thema: Müssen Arme früher sterben? - Lebens- und Gesundheitsrisiken sind
ungleich verteilt) Joh
5,1-9a Diese
Heilungserzählung lokalisiert der vierte Evangelist an einem Teich in
Jerusalem, aramäisch Betesda („Haus der Barmherzigkeit"?)
genannt, dessen biblische Beschreibung durch Ausgrabungen belegt ist: Es
handelt sich um einen Doppelteich, um den herum vier Säulenhallen gebaut
waren und auf dessen Trennungsmauer eine fünfte Halle stand (s. Joh 5,2).
Alle möglichen Kranken fanden sich hier ein, in der Hoffnung, beim
Aufwallen des Wassers (möglicherweise bedingt durch eine nicht immer
sprudelnde unterirdische Quelle in dieser vom Regenwasser gespeisten
Teichanlage) geheilt zu werden. Auf dem Hintergrund dieser in der
Volksreligiosität verankerten Lokaltradition wird die Episode erzählt. V
1: Im
Kontext kann hier, setzt man eine mögliche Umstellung von Kapitel 6 vor
Kapitel 5 voraus, wegen 2,13 und 7,1 an das jüdische Pfingstfest,
Schawuot, gedacht werden. W
3b.4: Spätere Handschriften fügen hier als Erklärung zu V 7
folgenden Text ein: ,,...,die auf die Bewegung des Wassers warteten. Ein
Engel des Herrn aber stieg zu bestimmter Zeit in den Teich hinab und
brachte das Wasser zum Aufwallen. Wer dann als erster hineinstieg, wurde
gesund, an welcher Krankheit er auch litt." [Nach Einheitsübersetzung] V
5: In
Zusammenhang mit V 7 betont die Zeitangabe die aussichtslose Lage des
Kranken, dessen Krankheit nicht näher geschildert wird, der aber in
seiner Hilflosigkeit als ein „Unbrauchbarer" (U. Wilckens)
charakterisiert ist. V 6: Zum „erkennen" Jesu vgl. Joh
1,47f; 2,25. Im Unterschied zur vergleichbaren Erzählung Mk 2,1-12
ergreift hier Jesus selbst die Initiative und handelt völlig in freier,
eigener Entscheidung. V 7: Der Kranke hat keine Helfer, wohl auch keine
Freunde. Fragen zum Lebendigen Evangelium:
4.
„Vor allem ihre Kinder... sollen zuhören und lernen..." (Zum
Thema: Sind Deutschlands Kinder dümmer? - Welche Bildungsziele sehen wir
für die Zukunft?) Dtn
31,9-13 31:9
Die Verlesung des Gesetzes im Sabbatjahr: 31,9-13 Mose
schrieb diese Weisung auf und übergab sie den Priestern, den Nachkommen
Levis, die die Lade des Bundes des Herrn trugen, und allen Ältesten
Israels. 31:10 Mose schrieb ihnen vor: In jedem siebten Jahr, in einer der
Festzeiten des Brachjahres, beim Laubhüttenfest, 31:11
wenn ganz Israel zusammenkommt, um an der Stätte, die der Herr auswählt,
das Angesicht des Herrn, deines Gottes zu schauen, sollst du diese Weisung
vor ganz Israel laut vortragen. 31:12
Versammle das Volk - die Männer und Frauen, Kinder und Greise, dazu die
Fremden, die in deinen Stadtbereichen Wohnrecht haben -, damit sie zuhören
und auswendig lernen und den Herrn, euren Gott, fürchten und darauf
achten, daß sie alle Bestimmungen dieser Weisung halten. 31:13
Vor allem ihre Kinder, die das alles noch nicht kennen, sollen zuhören
und lernen, den Herrn, euren Gott, zu fürchten. Das sollt ihr so lange
tun, wie ihr in dem Land lebt, in das ihr jetzt über den Jordan hinüberzieht,
um es in Besitz zu nehmen. Hinweise
zum Text: Das
Buch „Deuteronomium" ist das letzte der sogenannten „Fünf Bücher
Mose". Es schließt eine komplizierte Entstehungsgeschichte ab, die
von alten Rechtsdokumenten ausgehend (bes. z.B. das Reformdokument
Joschijas [im Kern enthalten in Dtn 12-16; vgl. 2 Kön 22f]) bis in Überarbeitungen
exilisch-nachexilischer Zeit reicht. Erzählerisch werden die Gebote
Gottes in den Wüstenzug Israels und die Lebensgeschichte des Mose
eingebunden. Dtn 31 bis 34 dienen so mit der Hinordnung auf den Tod des
Mose dem Abschluss des gesamten Pentateuch (_ Fünf Bücher Mose: Gen bis
Dtn). V
9: „Weisung"
(hebr. Thora) steht für die Gebote Gottes, die nicht als Paragraphen zu
verstehen sind, die ich nur aus Furcht vor Sanktionen befolge, sondern als
Richtlinien und Weggeleit für ein gelingendes Leben. Nicht die negative
Abgrenzung der Lebenssicherung sondern die positive Bestimmung glückender
Lebensgestaltung in Verantwortung vor bzw. Vertrauen auf Gott ist in den
Blick genommen, vgl. dazu Ps 119. „Diese Weisung" bezieht sich im Gesamtkontext
natürlich auf alles Voranstehende. Zum Tempelpersonal der „Leviten" s. Dtn
33,8-11.„Bundeslade" ist ein Kultobjekt, das die machtvolle
Gegenwart Gottes vermitteln soll. Vgl. u.a. Jos 4,10-19; Ex 25,10-22;
26,33f; 1 Sam 4-6; 2 Sam 6; Hebr 9,3-5. V
10: Altorientalischem
Brauch gemäß werden wichtige Texte öffentlich vorgelesen, vgl. Jos
8,34-35; 2 Kön 23,lf; Neh 8. Die Vorlesung ist hier für das Laubhüttenfest
(s. dazu Lev 23,33-43; Dtn 16,13-15), später für das Wochenfest (s. dazu
Dtn 16,9-12; Lev 23,15-21; Num 28,26-31) vorgesehen. V
12: Beachte
die Erklärung für „Volk"! V 13: Die Gabe des Landes ist wesentliches atl. Symbol für den
Bund mit Gott, s. bereits Gen 12,1.7. Fragen
zum Lebendigen Evangelium:
Empfehlung: Wir
überprüfen, was Jesus unter der Weisung (Thora) versteht und wie er
damit umgeht, s. dazu die Bergpredigt Mt 5,1 - 7,29. 5.
Ein Kirchenbild (Zum
Thema: In Gott geborgen, in der Kirche daheim - Kirche als Heimat für
religiös Suchende) Eph
4,1-16 Das
NT kennt viele unterschiedliche Kirchenbilder. In seinen späteren Briefen
(Eph, Kol sowie die „Pastoralbriefe" 1,2 Tim, Tit) wird die
Vorstellung des Paulus, dass Kirche vollständig in der konkreten Gemeinde
besteht, universalisiert. Der Epheserbrief spiegelt daher die kirchliche
Situation des ausgehenden ersten Jahrhunderts in Kleinasien wider, in
denen die einzelnen Gemeinden schon auf eine längere Existenzdauer zurückblicken,
als quasi Teile einer Gesamtkirche verstanden werden (vgl. II.
Vatikanisches Konzil, Kirchenkonstitution „Lumen Gentium", art.
23) und mit dem Problem, sich zu sehr an die gesellschaftlichen Umweltbedingungen
anzupassen, kämpfen müssen. Unser
Textabschnitt beschreibt die Kirche als Lebensraum für Menschen, die sich
von Gott gerufen wissen (s. W 1.4.6). Kirche wird gesehen als ein Organismus
(„Leib"), der in Christus besteht und dessen Haupt er zugleich ist
(s. W 4.12.15f). V
1: Der
Verfasser spricht in der Autorität des „heiligen" Paulus. V 8: zitiert Ps 68,19 und erklärt ihn mit der erlösenden
Menschwerdung, Erhöhung und Allherrschaft Christi (VV 9f). W
4-6: begründen und erklären die Einheit der Kirche. W
1If: Die genannten „Ämter" = Dienste(!), die sich ausschließlich
der Gabe Christi verdanken (V 7!) bestehen nicht für sich selbst sondern
zielen auf „den Aufbau des Leibes Christi" = die Kirche in ihrer
Vollendung (s. V 13) ab. V 12: „Heilige" steht hier für die Christen. Fragen zum Lebendigen Evangelium:
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Bundesverband der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung |
Projektgruppe
der Diözesanpräsides |
5.7.2003 E. Leuninger |